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Biografie von Coco Chanel

Ich habe gerade die Biografie von Coco Chanel – Ein Leben gelesen, geschrieben von Edmonde Charles-Roux.

Mich fasziniert das Leben der Designerin, dieser Grande Dame, die als Kind in ärmlichsten Verhältnissen als Tochter eines Handelsreisenden, der auf Jahrmärkten verschiedene Waren anpries und ein Frauenheld war und einer Mutter, die sich weil das Geld knapp war, als Putzhilfe, Köchin oder Näherin verdingte, aufwuchs und später in Waisenhäusern groß wurde. Eine Künstlerin, welche die Mode für die Frau revolutioniert hat, indem sie ursächlich daran mitgewirkt hat, Frauen nicht mehr in enge Korsetts zu schnüren oder in hochgeschlossene, spitzenbesetzte gerüschte Kleider zu stecken. Sie entwarf eine funktionalere Mode mit mehr Bewegungsfreiheit für die Frau. Bekannt geworden ist sie mit den typischen Kurzhaarschnitten, dem „Kleinen Schwarzen“, klassischen Chanel Kostümen und – natürlich – dem legendären Parfum „Chanel Nº 5“. Chanel selbst war gerne auch mal in Männerkleidern und Hosen zu sehen.

Auch außerhalb der Modewelt muss Gabrielle Chasnel, das war ihr bürgerlicher Name, das „s“ im Nachnamen hatte ein Standesbeamter versehentlich in die Geburtsurkunde geschrieben, eine starke Persönlichkeit gewesen sein, die sich überall und in der Liebe das nahm, was sie begehrte. Sie muss eine sehr schöne Frau gewesen sein, denn die Männer lagen ihr zu Füßen, darunter einige sehr mächtige und einflussreiche Personen ihrer Zeit. Nicht zuletzt durch Ihre Schönheit gelang ihr der Einzug in höhere Kreise, aus denen sie zu Beginn Ihrer Karriere finanziert wurde und aus denen ihre ersten Kundinnen stammten.

Am Ende ihres Lebens muss Coco Chanel einsam und traurig, ja sogar verbittert gewsen sein, was sie insbesondere die feinen Damen in ihren Salons spüren ließ (kleine Nadelstiche). Sie selbst hat Ihre Herkunft immer verschwiegen, deshalb stellt ihre Biografie ein hohes Maß an Recherche und Rekonstruktionen der Vergangeheit dar.

Chanel starb 1971 und das Modeimperium konnte zunächst nicht mehr an den früheren Erfolg anknüpfen. „Mode für reiche, ältere Damen“, damit wurde Chanel eine Zeit lang in Verbindung gebracht. Mit der Ära Karl Lagerfeld, der ab 1983 Mode für Chanel entwarf und u.a. Claudia Schiffer zum Aushängeschild der Marke machte, änderte sich dies zum Glück.

Im Buch enthalten sind einige Fotografien, die Coco Chanel selbst zeigen, mit Liebhabern, Freunden und Familie und selbstverständlich werden einige ihrer Werke gezeigt.

Es gibt einige Verfilmungen über das Leben von Coco Chanel oder einiger Epochen daraus. Für heute abend habe ich mir den französischen Film Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft (frz. Coco avant Chanel) von der französischen Regisseurin Anne Fontaine mit Audrey Tautou in der Hauptrolle auf Blu-Ray ausgeliehen. Als Vorlage hat eben vorgestelltes Buch von Edmonde Charles-Roux gedient.

Ich mag französische Filme im Allgemeinen sehr gern und auf diesen hier bin ich besonders gespannt. Er hat nicht ganz so gute Kritiken bekommen, weil er wohl dann endet, wenn die eigentliche Kariere der Coco Chanel gerade losgeht, zeigt also nicht ihr gesamtes Lebenswerk. Ich bin gespannt…

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