Nun, die erste Begegnung war nicht ganz so euphorisch, eher haben wir uns erst einmal einen virtuellen förmlichen Händedruck gegeben, Jades24 und ich. Im über uns-Bereich lese ich, dass es das Unternehmen stationär seit 2000 gibt und es sich einen Ruf in der internationalen Modeszene geschaffen hat.

Screenshot: JADES24.com

Der im Herzen Düsseldorfs gelegene Designerstore wartet demnach mit orientalischen Elementen und Totenköpfen auf und entführt in eine Welt aus Glamour und Rock’n’Roll à la Hollywood. Mmh, da ich diese Elemente im Onlineshop nicht entdecken kann frage ich mich zunächst, was ich mit dieser Info im Onlineshop anfangen soll. Dann bleibt mein Auge an den Designern hängen, die laut „über uns“ im Shop zu finden sind. Zum Beispiel Temperley – ich bin ein großer Fan. Nun durchzuckt mich zum ersten Mal doch ein kleiner Anflug modischen Glücks und ich will mir einen Überblick über die Temperley Klamotten verschaffen. Doch was ist das? Weder die Liste in der Kategorie Designer führt Temperley und auch die Suche kann mir nur ein Ups! liefern. Schon mal kein guter Start denke ich.

Aber nichts für Ungut, schaue ich mir eben die Kleider an, die der Shop so bietet. Bei den Abendkleidern ist gefühlt die Hälfte mit einem roten „Sold out“ gekennzeichnet, speziell die tollen Teile sind also für mich nicht zu haben und die Bilder sind doch so schön. Ist ja toll, dass der Laden so gut läuft, jedoch fühle ich mich hier nicht richtig und würde normalerweise zu einem anderen Anbieter meines Vertrauens wechseln – einfach per Klick. Aber das tue ich nicht, schließlich will ich Jades24 kennenlernen und vielleicht freunden wir uns ja doch noch an.

Trotzdem werde ich hier mit emotionalem Surfen erst mal nicht weiterkommen und überlasse meiner Ratio den Rest. Zunächst einmal bewertet diese den Namen, was soll ihr die 24 hinter Jades sagen – 24 Stunden erreichbar, jeden Tag und jede Woche, auch am Wochenende? Oh ja, bestimmt – findet sie eher langweilig, ist doch logisch im Netz, mit etwas anderem könnte sie sich gar nicht zufrieden geben. Jades hingegen hat einen guten Klang, ist schön kurz, wird hoffentlich beim Hören von allen richtig verstanden und korrekt im Browser eingegeben.

Der Shop ist großzügig gestaltet, mit vielen weißen Flächen und Modelfotos. Hier und da ein paar Celebrities pics. Auswahl scheint okay zu sein, Kleider, Röcke, Tops, Shirts, Pullover usw. von bekannten Labels. Designerstücke von zum Beispiel Alexander Wang, Just Cavalli, Givenchy, See by Chloe oder Blumarine treffen auf Jeanslabel und Sportswear von True Religion, Juicy Couture oder Seven for all Mankind und verabreden sich zum schicken Lunch mit Stella McCartney oder Versace Collection.

Die Preise verglichen bei Mexicana Boots und Dsquared2 im üblichen Rahmen, leider kleine Ungenauigkeiten in den Artikeltexten. Die Produkt-Detailseiten wirken auf mich so, als hätte man hier unbedingt anders sein wollen, was aber eher in Konfusion mündet, jeoch sind alle für den Kunden wichtigen Angaben vorhanden und man kommt zum Ziel, wenn man möchte. Es gibt keine Userbewertungen. Der Checkout ist wenig liebevoll gemacht und es werden zu viele Daten zwingend abgefragt. Es gibt einen Verpackungsservice, der mit 5 € pro Artikel zu Buche schlägt und bei den Versandkosten wird relativ ordentlich hingelangt, da werden für DHL Standard in Deutschland 8 € aufgerufen, es sei denn, man bezahlt per sofortüberweisung.de, dann ist der Versand kostenfrei.

Alles in allem ist der Shop okay, jedoch fallen mir nicht sofort ein besonderer USP oder irgendwelche Besonderheiten auf. Jades Inside ist ganz witzig gemacht und verschafft auf etwas andere Art Eindrücke vom Unternehmen. Das Feature Windows Shopping, bei dem praktisch aus dem Schaufenster heraus die Ware geordert werden kann, ist nett ausgedacht, allerdings für uns Onlineshopper dann auch wieder unbefriedigend weil einige der gezeigten Teile nur stationär, also in Düsseldorf zu bekommen sind.

Mein Fazit: Tut nicht weh, löst aber auch keine Begeisterungsschreie aus. Schaut´s Euch hier einfach einmal an.