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Das war´s mit Gutschein-Massagen via Groupon oder Daily Deal

Es war der letzte Versuch und jetzt ist auch gut. Ich hatte im letzten Jahr einen Massage-Gutschein geschenkt bekommen. Der wurde bei Groupon gekauft und ich gebe ja zu, dass die Kampfpreise, die dort angeboten werden, auch wirklich verführerisch sind. Doch es scheint so zu sein, dass Qualität eben doch einen bestimmten Preis hat. Aber von vorne. Bereits im letzten Jahr habe ich einen Massage Gutschein ebenfalls über Groupon für eine Lomi-Lomi Massage eingelöst. Es war der Kracher.

Das Massagestudio war im privaten Wohnhaus der Masseurin, man musste sich also praktisch noch vor der Tür die Schuhe ausziehen, damit man den Dreck nicht in die Wohnung schleppte. Das Zimmer war zwar groß und geräumig, aber durch das nicht verhängte große Fenster konnte ich im Garten den wahrscheinlichen Ehemann der Dame sehen und habe halb am Boden kauernd versucht, mich auszuziehen, ohne dass er mich sehen konnte. Die Massage war mir zu esotherisch, obwohl die kräftigen Handgriffe doch für eine gewisse Entspannung sorgten. Ich musste dann auch, wie bei dieser Massage üblich, ein Gebet sprechen und nach der Massage wollte mir die Dame noch Lebenshilfe geben. Sie hatte festgestellt, dass ich sehr verspannt im Nacken sei. Und weil sie von meiner Hochzeit, die eine Woche später stattfinden sollte wusste, empfahl sie mir allen Ernstes, diese Entscheidung nochmal zu überdenken. Hallo? Eine Woche vor der Hochzeit, Orgastress, wird alles klappen, sitzt das Kleid, die Frisur usw.? Klar war ich angespannt und verspannt. Aber fertig abgehakt, die Massage war ganz okay, die Hochzeit fand statt und bis heute ist alles in bester Ordnung.

Nun also wieder ein Groupon Gutschein. Und die Odyssee begann bereits bei der Terminfindung. Zunächst konnte die Dame leider den Termin nicht einhalten, da sie ins Kankenhaus musste. Kann ja mal vorkommen und ich wünschte ihr alles Gute. Die Aktion wurde dann auch verlängert und ich hatte meinen Termin im Oktober. An dem Tag bekam ich den Anruf, sie sei so verschnupft und fiebrig, wir müssten einen neuen Termin finden. Termine waren praktisch nur von 12-14:00 möglich. Unmöglich für jemanden, der arbeiten geht. Irgendwann schlug sie mir noch einen späteren Termin per sms vor, als ich den keine 5 Minuten später bestätigen wollte, war er just vergeben. Es war dann auch bereits der Zeitpunkt des Ablaufens der Aktion gekommen. Ich rief sie genervt an und erbat einen Termin auch nach der Aktion, den Gutschein könne sie ja schon vorher bekommen. Sie lies sich darauf ein.

Ich würde jetzt gerne sagen: „Zum Glück, das hat geklappt.“. Aber da bin ich mir nach der Massage gar nicht so sicher. Ich kam nämlich an der Adresse an und meine schlimmsten Befürchtungen wurden wahr. Wieder ein privates Wohnhaus, diesmal bei Oma im Haus. Wieder Schuhe schon im Vorflur ausziehen, schnell ins mini-beengte Zimmer huschen. Die Masseurin, nicht mal die Dame, die die Massage eigentlich angeboten hatte, sondern eine Mitarbeiterin war während des Ausziehens und Anziehens die ganz Zeit im Zimmer. Sorry, ich brauch da einfach meine Privatsphäre. Die Massage? Stümperhaft ausgeführt, mehr als einmal ordentlich auf der Wirbelsäule massiert, Hände auf sämtliche Körperteile geklatscht, total unausgewogene Bearbeitung der verschiedenen Körperteile, also z.B. linker Arm 3 Minuten, rechter Arm 15 min. Und das Schlimmste: Ich wurde die ganze Zeit vollgequatscht. Darüber, dass die Dame, die mich massierte eigentlich Sängerin sei und mehrere Plattenverträge hätte, einen italienischen und deutschen Pass hätte, sich nicht mehr so wiklich daran erinnern könne, wie eine Lomi-Massage ginge und derlei noch vielmehr. Zum Schluss erzählte sie mir von einer Frau, die die Massage abgebrochen hatte, weil sie alles viel zu unprofessionell fand. Tja und ich fragte mich, warum ich eigentlich nie den Mut zu so etwas habe…